Ausnahmezustand beim Trainingslager
Bereits mit Betreten des Flughafens war der Zeitpunkt für alle Fahrer gekommen, sich über die aktuelle Krise ernsthaft Gedanken zu machen. Und auch wenn der Sport neben der Familie meist an bedeutsamer Stelle steht, diesmal ist für alle alles anders beim Trainingslager auf Rhodos.
Ride. Eat. Sleep. Repeat. – Tägliches Training mit dem Rad
Aber fangen wir mit den positiven Ergebnissen an. Im Schnitt saß jeder 7 Tage bei 21 sonnigen Grad auf seinem edlen Bock. Ob Front-, Seiten- oder Heckwind, jeder Meter wurde mit einer kühlen Meeresbrise belohnt. Was will man da als Radsportler mehr? Im Schnitt hat jeder Straßenrennfahrer 850 km und 12.500 hm absolvieren können und das bei einer gewichteten Leistung, je Fahrergewicht, von ca. 200 Watt. Damit zeigt sich, dass die Trainingsbelastung nicht nur vorwiegend im Grundlagenbereich gelegen haben muss, sondern auch ein Teil in den intensiven Bereichen. Und so war es dann auch! Genauer gesagt wurde das Grundlagentraining mit Schwerpunkten des späteren Einsatzbereiches gemengt, um damit effektivere Trainingsreize setzen zu können.
Fazit – Mit dem Zuwachs an Leistung konnten alle Fahrer ihre Aufgabe im Team bravurös meistern, sodass sich daraus ein einheitlich funktionierendes Team des Radclubs Dresden e.V. bilden konnte. Weiter ausgebaut wird im Training in Dresden.
Neben dem täglichen Training gab es auch viel zu erleben
Abseits des schweißtreibenden Trainings gab es aber auch erholsame Momente. In Griechenland zählt man hierzu das „Laben“ oder anders ausgedrückt „sich Verköstigen lassen“. Neben dem beliebten „Stammati“ wurde am Trainingstag mindestens ein weiteres Stammlokal aufgesucht, um sich mit lebenswichtigen Kalorien bzw. mit Kaffee zu versorgen. Zur Freude aller gab es in den späteren Abendstunden im Hotel noch eine unterhaltsame sowie fachkundige Abschlussrunde. Spätestens hier war jeder davon überzeugt – im Trainingslager fährt man nicht nur Fahrrad, sondern man nutzt auch die Zeit sich mit Gleichgesinnten „fachlich korrekt“ auszutauschen.
Hiobsbotschaft – Heimreise mit Tücken
Und auch wenn die im Hinterkopf anschwellende Krise noch weit weg war, spätestens zur Mitte der ersten Trainingswoche wurde nach Ausrufung der Pandemie und unzähliger plakatierten Hiobsbotschaften die Situation für alle Fahrer und Familienmitglieder sprunghaft ernster. Rückflüge wurden ohne Ankündigung storniert, Transitmöglichkeiten ohne Ausweichmöglichkeiten geschlossen und der Besuch in den Stammlokalen der Region verboten. In Summe aller Ereignisse können wir berichten, dass die letzten Tage nicht nur körperlich, sondern auch in jeder Hinsicht eine geistige Anstrengung waren. Zum Glück sind am Ende des Trainingslagers alle gesund, unbeschadet und gestärkt wieder zu Hause bei ihren Familien angekommen. Wir danken Jens Kunath für die Organisation sowie den Familien für das Entbinden der Sportler.
In diesem Sinne – Gemeinsam voran!
Stefan Schmiedchen