Los ging es am 24.Juni mit den 7. Deutschen Zollmeisterschaften MTB in Erfurt. Ziel war, meinen Vizemeistertitel aus 2010 zumindest mal zu verteidigen, und wenn es die Tagesform zulässt auch mehr.
Die Strecke ging über 6 Runden á 5km, technisch bis auf eine Bahnsteigüberquerung nicht anspruchsvoll waren ein paar kurze knackige Anstiege, meist auf Feldwegen und der Zielanstieg mit ca. 200m 10% Asphalt zu bewältigen.
Das Rennen ging recht mäßig los, bis dann Ende der ersten Runde endlich einer die Nerven verlor…Kette rechts und ab ging die Post. Ich hab mich dann kurzerhand ans Hinterrad geklemmt und um kurz vor dem Bahndamm in Führung zu gehen. In Runde zwei entglitt mir dann auf rutschigem Kiesel das Vorderrad und 50m Vorsprung waren dahin. Von da an fuhr ich dann nicht mehr ganz am Limit. Schnell konnten nur noch zwei Fahrer folgen, die aber in den Anstiegen auch immer wieder abreißen lassen mussten. Also ließ ich es auf den Zielanstieg ankommen, mit der Sicherheit dort stärker zu sein.
Letzte Runde, letzter Anstieg, in Führung liegend, auf den Angriff wartend ging es in den Zielanstieg. Und da sah ich auch schon links hinten das blaue Trikot des Gegners näher kommen. 150m vor dem Ziel, ein kleiner Absatz, ein kurzes Rütteln und dann…der SUPERGAU!!! Plötzlich löste sich der Schuh von der rechten Pedale und wollte erst beim dritten Versuch wieder festen Kontakt herstellen. Bei meinem Sturz in Runde zwei hatte ich wir wohl die rechte Pedale etwas beschädigt und nun hatte ich locker 20m Rückstand! Mit Maximallast hinterher, war ich an der Ziellinie wieder dran, aber eben nicht vorbei. SCH…ade! Vermasselt!
Ergebnis: Wieder „nur“ Vizemeister! 🙂
Zwei Tage danach hatte ich zum MAD-EAST-Sonntag gemeldet.
Als ich bei bestem MAD-EAST-Wetter in Altenberg ankam hatte ich noch in der Startaufstellung Zweifel, ob ich mir das antun sollte. Aber ich dachte mir um die Enttäuschung vom Freitag aus dem Kopf zu kriegen muss ich einfach mi tfahren.
Nach dem Motto, „Eine schöne Zeit haben“ stellte ich mich recht weit hinten in die Startaufstellung um ganz entspannt in das 75km-Rennen zu finden. So lief es dann auch recht gut und bis zur letzten Verpflegung fuhr ich mit dem Masters II-Sieger R. Weser zusammen. Dann wollte ich mir einfach mal was gönnen, und hab mir dort erst mal in Ruhe richtig den „Wanst vollgehauen“. Die Versorgung war echt TOP!!! Ein Lob an den Veranstalter und die Streckenposten! Kekse, Kuchen, Brötchen, Schokolade, Gel, Waffeln…und und und. Den Rest habe ich mich dann an ein Hinterrad gehängt und entspannt ins Ziel „gefinisht“. Just in dem Moment hörte ich die Ansage, dass meine Tochter in der AK 1 den 2.Platz belegt hat, das war mit Abstand das Schönste an diesem Rennen!
Ergebnis: Toller Tag und 14.Platz AK-Masters I
Inzwischen dienstlich in Baden-Württemberg unterwegs stand am 2.Juli der 8. Calmbacher MTB-Marathon im Schwarzwald auf dem Plan. 50km, mit drei Runden á 16km mit je 330Hm, recht kurz und nicht gerade meine Spezialdisziplin. Hab eben einen Diesel und keinen Zweitakter mit 18000 Umdrehungen.
Aber egal, Wettkampf ist das beste Training. Die 330Hm waren quasi am Stück gleich nach dem Start zu überwinden um dann in die 5km lange Abfahrt zu gehen. Typisch für so ein Rennen, da wurde vom ersten Meter an gehackt. Und alles oder nichts hackte ich mit. Allerdings bezahlte ich dieses Anfangstempo mit völligem Kraftverlust kurz vor dem Gipfel… Bis mein Diesel wieder Normaltemperatur hatte brauchte ich ne halbe Runde und dann konnte ich wieder anständig Druck aufs Pedal bringen. Ein zwei Fahrer konnte ich dann noch einfangen und so hat es dann noch für eine passable Platzierung gereicht.
Ergebnis: Gutes Training und 12.Platz AK-Masters I
Und schließlich hatte ich dann auch noch gestern zum Rothaus-Singen-Bike-Marathon auf der Langdistanz gemeldet. Ein Marathon mit internationaler Prominenz, so zumindest erfuhr ich in der Startaufstellung. 1550Hm verteilt auf 75km wie schon am Vortag meist aus Wald- und Feldwegen einer längeren Trail-Passage und ab und zu auch mal quer über die Wiese.
Auch gestern war mein Motto, schön ruhig ins Rennen finden und dann sehen was geht. Aber irgendwie war nix mit ruhig und reinfinden. Es ging vom Start weg zur Sache und ich fühlte mich gut, also versuchte ich vorn dran zu bleiben. Die Gruppe der Profis und Lizenzfahrer konnte ich zwar logischerweise nicht halten aber nach ein paar Kilometern hatte sich eine sehr homogene 7er Gruppe mit drei 29ern und drei Hardtails und meiner Wenigkeit gefunden. (Interessant war zu beobachten, dass 29er gegen ein straffes 26er Fully bergab keine Vorteile aber bergauf echte Nachteile haben) Irgendwas geht bei mir aber immer schief, und so wurde ich bei der ersten Verpflegung kurz zu Fall gebracht und hatte Mühe wieder Anschluss an die Gruppe zu finden. Von da ab lief bis auf zwei sich kurzzeitig gefährlich nähernde einheimische Holzarten eigentlich alles prima. Zum Ende hin kam mein Diesel dann wie immer richtig in Fahrt und ich konnte einen Teil der Gruppe noch distanzieren und gefühlt im vorderen Drittel finishen. Im Ziel war dann auch bei mir die Luft raus…und 5 min später auch aus meinem hinteren Pneu. Glück muss man haben!
Frisch geduscht und Bike-gewasht suchte ich dann auf der Ergebnisliste anfangs vergeblich meinen Namen. So weit oben hatte ich ihn dann doch nicht erwartet!!! Schnell zur Siegerehrung…
Ergebnis: Überglücklich und 1.Platz AK-Masters I, 4.Platz Gesamt ohne Lizenz!
Fazit: 10 Tage, 4 Rennen, 2 Podestplätze und das alles ohne TEAM-Trikot 🙁 ´s wird Zeit…