Sonntag Morgen merkte ich nichts von der Anstrengung des Vortages, vorerst und war guter Dinge, dass es heute besser laufen würde. Am Start fühlte ich mich gut und zuversichtlich die 57 km in einer sehr guten Zeit zu absolvieren. Manchmal kommt aber alles anders wie man denkt. Denn bereits auf den ersten Kilometern in der Spitzengruppe merkte ich, dass die Beine doch nicht so frisch waren und meine Motivation irgendwie noch am Bach saß. Schon wieder schlechte Vorraussetzungen. Was soll das nur werden Felix? Wie willst du jemals besser werden? Einsetzender Regen erhellte die Stimmung nicht wirklich.
Die Besonderheit des Marathons ist, dass man während der Fahrt noch über die Strecke entscheiden kann, so kann man 22, 35, 57 oder 70 km fahren. Ich war ursprünglich für die 57km gemeldet und beim ersten langen Anstieg bereitete mir diese Entscheidung abermals Bauchschmerzen.
Ich zog mit und merkte schon zeitig, dass ich nicht das Kraftpotenzial besitzen würde, also musste eine Entscheidung her. Einer der wenigen Junioren fragte mich unterwegs, wie weit wir schon seien. Ich antwortete ihm: „ein bisschen mehr als 16 km, welche Strecke fährst du und welche Kategorie bist du?“ „22, Herren, danke!“ … Ab diesem Moment war in mir ein Schalter umgelegt, was auch immer ich dabei dachte, aber genau in diesem Moment fuhr ein Konkurrent vom Vortag an mich heran, den ich noch in der letzten Runde vorbeiziehen lassen musste, das sollte mir heute nicht nochmals passieren. Also gab ich Gas. Ich spürte keine Schmerzen mehr, nur noch fort und ab ins Ziel, keine Ahnung, was er für eine Strecke fährt, aber was auch immer passiert, nicht hinter ihm ins Ziel fahren. Ich fuhr immer schneller, wie vom Teufel persönlich angestiftet. Überholte noch einen Fahrer, legte mich in der fast letzten Kurve noch hin, weil mir das Hinterrad abschmierte, aber fing mich noch ganz galant und zog los. Noch ein paar Meter. Schneller! Ich fuhr über den letzten kurzen Trail bog Richtung Ziel ab und kam tatsächlich als 3 Mann im Ziel an… Ich war tatsächlich 2. meiner Altersklasse und 3. meiner Kategorie geworden… Dieses Gefühl… So fühlt es sich an? Das fühlen also die Leute, die ich so sehr bewundere, weil sie immer vor allen anderen ins Ziel kommen? … Wie sagte der Moderator später: „übelst umschreibt einfach alles.“ Dieses Gefühl war ÜBELST!!!
Ich war glücklich.
Heavy24 2024 – Großartiges Team, viel Dramatik und Happy End
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Lass die party starten Wie der Name vermuten lässt, ist die Heavy wirklich ziemlich heavy, aber wenn mit dem MTB 24 Stunden im Kreis durch den Wald gefahren wird, ist…
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