Vorne tut es weh…

Am 05.05 war es soweit, mein erster Marathon von 57 km stand auf dem Plan. Wie schon seit Jahren fahre ich wenigstens einmal im Jahr den Wehlaberg Bike Marathon um irgendwann mal die Strecke zu kennen, sodass ich mich nicht mehr verfahre.
Am Start fühlte ich mich recht gut für die frühe Zeit im Jahr und nach dem Startschuss fuhr ich direkt in der Spitzengruppe hinter dem Führungsfahrzeug hinterher, nachdem das Führungsfahrzeug anhielt und die Karawane auf die erste Runde ging, hielt ich dem hohen Tempo stand und fuhr souverän in der Spitzengruppe mit. Nach knapp 5 km, nachdem ersten langen Trail sammelte sich die Spitzengruppe zusammen und nun wurde das starke Anfangstempo herausgenommen. Ich rollte direkt hinter den beiden führenden hindurch und befand mich nun vorne. Ganz vorne. Das hatte ich noch nie erlebt. Ich wusste gar nicht, wie mir geschah. Ich schaute mich um, sie waren alle hinter mir. Dieser Momente war für mich viel mehr wert, als jegliche Momente, die auf den nächsten 50 km noch folgen würde. So fuhr ich also vorne weg und zog langsam das Tempo wieder an. Durch einen technischen Fehler und einer verpassten Abfahrt landete ich aber nach knapp einem Kilometer Führung wieder in der Gruppe drin. Die nächsten Kilometer verliefen recht unspektakulär, noch einmal führte ich die Gruppe an, und wieder einmal wurde ich nach hinten gereicht.
Am schlimmsten Anstieg des Tages musste ich die Spitzengruppe ziehen lassen, denn ich besaß einfach nicht das nötige Kraftpotenzial. Noch einmal verfuhr ich mich mit einer kleineren Gruppe und dieses Mal war es schlimmer, da wir fix absteigen, durch den dicken Wald laufen und oben am Anstieg wieder einsetzen mussten, gleich daraufhin spring mir die Kette ab und mein Aufschrei verwundert einen Fahrer, der mich nun passierte. Kette hoch und weiter! Ich kämpfte mich wieder ran, aber holte nur den Fahrer ein, der mich zuvor überholt hatte: „ich dachte, dass du einen Platten hättest bei deinem Aufschrei“, „Nein, nur die Kette, die runtergesprungen war“ und weiter! Doch schon nach kurzer Zeit war ich mir, mittlerweile komplett alleine, nicht mehr sicher, ob ich richtig war, drehte um, doch da kam schon ein weiterer Fahrer und versicherte mir, dass ich richtig sei. Also los! Mittlerweile eine gute Minute durch Verfahren und technische Probleme verloren ging die Verfolgungsjagd weiter. Die zweite Runde absolvierte ich nahezu alleine, nur ein orangenes Trikot leuchtete immer wieder durch den Wald durch… Es dauerte gut 19 km ehe ich es wirklich einholte und die letzten Kilometer beendete. Mit 7 Minuten Rückstand auf den Sieger rollte ich als 8. meiner Altersklasse über die Ziellinie.
Es war ein gutes Rennen und gibt mir Zuversicht für die kommende Saison.

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