An den letzten beiden Etappentagen gab es Probleme mit der Internetverbindung in den Hotels. Deshalb gibt es bisher keine Berichte von Ronald. Es geht den beiden gut und sie sind weiterhin sehr sportlich unterwegs. Auf der vierten Etappe von Brixen nach St.Vigil, die mit 71km/3500hm die Königsetappe darstellte, belegten Agnes und Ronald den 7.Platz in der Mixed-Wertung und schoben sich in der Gesamtwertung auf Platz 9.
Auf der 5. Etappe von St.Vigil nach Alleghe herrschte erneut eisiges Wetter, sodass die Etappe aufgrund eines Schneesturmes vor dem letzten, 2400m hohen Berg verkürzt werden musste und bereits nach circa 50km die Etappe beendet wurde. An diesem Tag erreichten Agnes und Ronald einen fantastischen 5.Platz in der Mixed-Wertung und belegen nun den 8.Platz in der Gesamtwertung.
Wir hoffen, dass die Berichte und Bilder der vergangenen beiden Etappen bald von Ronald ankommen und sie hier veröffentlicht werden können.
Hier sind Ronalds Berichte zu den Etappen 4 und 5:
Etappe4: Königsetappe mit 72km und 3500 hm flößt erst mal Respekt ein. Sollte aber unser Tag werden. Fast. Gleich nach dem Frühstück ging es erst mal 1600hm am Stück bergauf zur Schatzerhütte und dann nach einer abfahrt hoch zum Würzjoch. Ich hatte heute meinen ersten normalen tag und habe mich gleich am Anfang schon gut gefühlt. Agnes dafür mit dem Stolz sich in der ersten Stunde weder ziehen noch schieben zu lassen. Die ging aber schnell vorüber und es schien so als ob auch Agnes heute einen sehr guten Tag hat. Wir lagen bereits vor 2 direkten Konkurrenten um einen besseren Gesamtrang. Etwas später gab es dann vor der Mauerberghütte den bisher steilsten Anstieg. In unserem Umfeld gab es genau zwei, die nicht geschoben haben: Wir! Agnes hat echt alles gegeben und wurde von den Männerteams sehr bestaunt. Von mir auch. Echt Wahnsinn! Hier und in der selten technischen Abfahrt danach konnten wir das Mixed-Team Sportlehner und hibike ordentlich distanzieren. Danach hatten wir an der letzten Verpflegung das Team Sebamed/Corratec vor uns. Das hat uns nochmal ordentlich motiviert am Schlussanstieg mit seinen immerhin noch 750hm Gas zu geben. Es lief alles klasse, wir hatten dann sogar schon das Scott Team mit Daniela Storch und Patrick Müller nur noch eine Kehre vor uns. Jetzt kommen wir zum „fast“: plötzlich löste sich Agnes rechte Eggbeater-Pedale von der Achse. Da steht man dann erst mal ziemlich enttäuscht da. 12km vor dem Ziel im Schlussanstieg. Sebamed/Corratec wieder vorbei. Ich weiß nicht wie wir es geschafft haben mit Schieben, Ziehen und einem riesen Einsatz von Agnes, die nun mit dem schuh auf der blanken Eggbeater-Achse treten und stehen musste… Aber wir haben Sebamed wieder überholt und sind auf Platz 7 ins Ziel gekommen. Damit haben wir uns jetzt auf den 9. Gesamtrang vorgearbeitet. Mal sehen wie es morgen wird. Ich hoffe wir haben heute nicht zu viel gegeben… Agnes hat zumindest von Pia Sundstedt ein Paar Pedale geliehen bekommen. So und jetzt ist schon wieder der Versuch schnell einzuschlafen angesagt. Es wird jeden Tag schwieriger. Man liegt so im Bett und merkt das Herz noch ganz schön arbeiten, gepaart mit ein paar Schweißausbrüchen… nicht dass der Körper überanstrengt ist 😉 Wir schlafen heute in einem kleinen Hotel mit Blick nach oben auf den Kronplatz. Jeder Radfan weiß, was es da für ein schönes Giro-Bergzeitfahren gibt 😀
Etappe 5: Heute sollte das Wetter uns noch weniger wohlgesonnen als vorgestern sein. Der erste Blick am Morgen brachte diese Gewissheit: kalt, nass und eine recht tiefe Schneefallgrenze. Aber zunächst überraschte mich beim Frühstück das Ei mit einer sehr orangen, fast blutorangenen Farbe. Ein echtes r2-Ei. Aber ich habe mir nicht getraut es zu essen.
Gleich nach dem Start ging es lange relativ gemäßigt auf Asphalt bergauf. Da haben wir uns gar nicht gut gefühlt und hatten bis P9 alle ziehen lassen müssen. Das Gruppen-Fahren hat in jedem Fall wieder gereicht um sofort durchnässt zu sein. Sobald es steil wurde, waren wir aber wieder da und haben uns bis P5 vorgefahren. Bei feinstem Winterwetter. Hände und Füße eingefroren. Ich hatte echt Bedenken, wie ich den zweiten Anstieg bis auf 2400 Meter schaffen soll ohne dauerhafte Erfrierungen. Aber zunächst kam die Abfahrt. Unser Terrain. Am Anfang zwar ohne Gefühl in den Händen, aber sehr schnell. Schotter, Felsen, Wurzeln und alles nass 😀 Überholen ohne Ende… Dann wurde es etwas flacher und wellig. Dass wir auf P4 waren zwischenzeitlich, habe ich erst kurz vor Schluss mitbekommen, als wir wieder überholt wurden. Da das Centurion-Vaude-Team mit Milena und Martin eine Panne hatte, war es sogar mal kurz P3. Am Verpflegungsstand bekamen wir dann die Info, dass die Etappe wegen Schneesturm verkürzt wird. Nur noch 20km. Aber die haben uns gequält. Erst mal ein ungeliebtes Flachstück ganz alleine ohne Gruppe. Agnes hatte vergessen zu essen und ist dann am Schluss etwas schwächer geworden. So waren wir dann „nur“ noch auf P5 und haben auch nicht so viel Zeit gut gemacht, wie möglich gewesen wäre. Ich bin da einfach als Zugmaschine nicht gut genug, um das zu kompensieren. Aber mit Sicherheit habe ich nach Pia und Milena die stärkste Frau im ganzen Feld an meiner „Rennseite“! Da das Team Sebamed/Corratec ausgestiegen ist, sind wir nun P8-Gesamt mit nur noch 11min Rückstand auf P7. Wer noch eine Geschäftsidee sucht: das Hotel hat für einen Beutel Wäsche 20 Euro verlangt! Nach so einer Etappe hat man keine Wahl…
ciao bis morgen
Ronald
Heavy24 2024 – Großartiges Team, viel Dramatik und Happy End
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