Krušnoton 2015 – Christian Platz 57 (13. AK)

Was macht man bei bestem Badewetter und über 35 °C? Richtig, man fährt beim Krušnoton-Radrennen die mittlere Strecke über 188 km und 3500 hm.
Start des Rennens war um 10 Uhr im tschechischen Teplice. Ich habe mich relativ spät aus dem Schatten heraus an den Start begeben, da die Sonne bereits jetzt ziemlich brannte. Nach dem Startschuss arbeitete ich mich Platz um Platz nach vorne und war kurz vor dem ersten richtigen Anstieg (Krupka) direkt hinter der großen Führungsgruppe.
Prinzipiell nahm ich mir vor auf keinen Fall zu überhitzen, deswegen fuhr ich den Anstieg in meinem eigenen Tempo. Ab dem Gipfel fand sich eine ca. 20 Mann große Gruppe, mit der ich den zweiten Anstieg (Hrob) und bis zum zweiten Verpflegungspunkt bei km 70 mitfuhr. Nach der ersten kalten Dusche, ein paar Pfannkuchen und mit aufgefüllten Trinkflaschen waren es bis zum dritten Südanstieg (Osek) noch 20 km, die ich großteils in einer 4-Mann Gruppe fuhr. Jetzt machte sich die Hitze richtig bemerkbar, bei über 12 % und praller Sonne. Nach dem Anstieg nahm ich das Tempo etwas raus, da ich kurz davor war zu überhitzen. Jetzt war ich vorerst alleine unterwegs und sehnte den nächsten Verpflegungspunkt herbei. Bei km 110 war dieser erreicht, es gab wieder die obligatorische kalte Dusche, die bei den Temperaturen fast schon überlebensnotwendig war.
Noch vor der nächsten langen Abfahrt konnte ich auf einen tschechischen Mitstreiter auffahren, mit dem ich die 40 km vom Erzgebirge bis zum letzten Verpflegungspunkt im böhmischen Mittelgebirge zusammen bewältigte. Dieses Teilstück war eines der schlimmsten, es gab kaum Schatten und in der Ebene brannte die Sonne wie Sau. Das Garmin zeigte höllische 39 °C an, aber kurz vor der völligen Überhitzung kam ich beim Verpflegungspunkt an und duschte mich dort kurzerhand von oben bis unten kalt ab – das war sooo wichtig.
Die letzten beiden knackigen Anstiege liefen jetzt ganz gut, da es hier wieder vermehrt Schatten gab. Allerdings waren die letzten 10 km in der Ebene die reinste Qual, ich war einfach fertig, es war immer noch brütend heiß und es gab keinen Schatten, aber ich kam trotzdem im Ziel an. Das erste, was es dort gab, war natürlich eine kalte Dusche. 🙂
Im Ziel angekommen, war ich nur noch kaputt und glücklich. Es war trotzdem ein geiles Rennen, das ich ohne die zahlreichen kalten Duschen zwischendurch, die auch von tschechischen Anwohnern an der Strecke – ein riesengroßes DANKE dafür!!! – wohl nicht geschafft hätte.  Nächstes Jahr gerne wieder, aber dann hoffentlich bei angenehmeren Temperaturen.

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