Ein durchwachsenes Rennen in Malevil (2015)

Letzten Samstag war der Malevil Cup bei unseren Nachbarn in Tschechien. An sich ist es ein sehr schönes Rennen. Es geht einmal Quer durchs Lausitzer Gebirge. Leider war das Wetter letzten Samstag sehr durchwachsen und irgendwie hatte sich das auch auf den ganzen Tag abgefärbt.
Angefangen hat alles mit dem verspätetem Start in Dresden. Statt wie geplant um 7:30 Uhr ging es mit 40 Minuten Verspätung auf die Reise. Das hieß in Jablonné v Podještědí angekommen, dass wir uns sehr schnell auf den Start vorbereiten mussten. Also, fix die Startnummer holen, sich anziehen und aufs Rad zum Start.
Bei der Startnummerausgabe stieß ich auf Schumi und Frank. Die beiden hatten es sich auch noch kurz vorher überlegt teilzunehmen. Das Wetter war ja nicht das allerbeste, 8 Grad und immer wieder ein paar Regenschauer. Letztlich gingen wir drei mit 10 Minuten Verspätung ins Rennen. Der Startbogen war bereits abgebaut und von anderen Fahrern war weit und breit keine Spurt. Aber das macht nichts. Ich sah das Rennen eh eher als Training an. Schließlich saß ich dieses Jahr noch nicht so oft aufm MTB.
Nach vielleicht 2-3 Kilometern, die erste kleine Abfahrt, hatte ich die ersten Fahrer eingeholt. Dann ging es Schlag auf Schlag. Auf den ersten 10 Kilometern lies ich einige Fahrer hinter mir, obwohl ich kein sonderliches, schnelles Tempo an den Tag legte. Ich kurbelte konsequent in meinem Rhythmus. Ständig die Anderen zu überholen war gut fürs Ego. Aber es wurde um so nerviger, um so steiler die Stücken wurden. Vor allem weil man bei dem Schlamm aufpassen musste, wo und wie man überholt. Leider geschah es dann an einem der ersten, richtig steilen Anstiege. Beim Überholen rutschte mir das Hinterrad im Schlamm weg und ich kippte hilflos um.
Dabei verdrehte sich mein Sattel, was mir mein Endergebnis echt noch vermiesen sollte. 🙁 Der Sattel wurde provisorisch gerichtet, sodass ich bis auf den Berg hoch kam. Oben stellte ich ihn weitest gehend wieder ein. Nun konnte ich wieder alle zuvor überholten Fahrer noch einmal überholen. Alsbald merkte ich jedoch, dass das Sattelsetup noch nicht passte. Ja, ich und mein Sattel … die unendliche Geschichte. Also passte ich ihn am ersten Verpflegungspunkt ein weiteres Mal an. In dieser Zeit wurde ich wieder gefühlt von allen überholt. Im Zweitem Drittel lief es ganz gut. Im Wassergraben stieg ich zwar kurz vorwärts über Rad ab, was aber durch mich ganz gut abgefangen wurde. Ansonsten machte das Stück Technisch und Konditionell keine Schwierigkeiten. Dank den anderen Fahrern vor mir waren die Schlammlöcher gut ausgefahren und ich bin gut vorwärts gekommen. Nur merkte ich meine Knie langsam. Der anfänglich Leicht schmerzt wurde immer stärker. Also wurde der Sattel noch einmal von mir eingestellt. Zum Ausrasten. Einfach nur zum Ausrasten…
Jetzt war mir jede Zeit egal geworden. Nachdem ich 10 Minuten am Start und gefühlte 30 Minuten am Sattel verloren habe … Daher ging es nach dem zweitem Verpflegungspunkt gut gestärkt auf den letzten Abschnitt. Technisch und Konditionell wurde es immer anstrengender. Gott sei dank habe ich nicht vorher alles gegebenen. Die Berge wurden fleißig rauf gekurbelt und die Abfahrten mit steigender Vorsicht herab gefahren. Die letzten Berge kurbelte ich mehr oder weniger Erfolgreich hoch. Aber immerhin lief es bei mir besser, als bei den anderen Teilnehmern. Ab und an musste ich dann doch Absteigen und schieben, was sich in meinen Waden extrem bemerkbar gemacht hat und mich ärgerte. Ich habe eindeutig das Berg- und MTB-Training vernachlässig dieses Jahr. :/ Genugtuung für mich war es mit anzusehen, wie manche Fahrer jetzt am Berg ab kackten, die zuvor in Oybin nur eine minimale Rast eingelegt hatten. Nach 4 Stunden und 45 Minuten war ich endlich im Ziel. Trotz des durchwachsenen „Rennens“ und der schlechten Zeit mit guter Stimmung. Bei den Anderen lief es glaube ich besser. 🙂 Beim Warten an den Fahrradduschen unterhielt ich mich dann noch fleißig mit Ronny.
Letztlich freue ich mich umso mehr darauf, die Strecke ein zweites Mal fahren in kommenden Jahr. Hoffentlich sind mir Glück, Wetter und meine eigene Leistung mehr zugetan, als in diesem Jahr. In diesem Sinne, fleißiges Trainieren euch allen.
 
Quelle Foto: http://www.r2-racing.de/de/83/malevil-cup.html
 
 
 
 

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