Das war die 18. Vier-Hübel-Tour 2014

Ich wollte meinen Beinen endlich wieder etwas quälen. Passend dazu nahm ich mir die 18. Vier-Hübel-Tour mit knapp 90 Kilometern und rund 2300 Höhenmetern zum Anlass. Gleichzeitig war das auch mein Debüt auf dem MTB nach meiner zwei monatigen Trainingspause. Trotz der widrigen Witterbedingungen mit Regen, Sonne und Temperaturen um die 5 Grad kamen auch Tony und Christian zum Rennen.
Pünktlich zum Start 10 Uhr hörte es auf zu regnen und die Wolkendecke riss auf. Christian reihte sich weiter vorne ein, da er es auf eine gute Zeit abgezielt hatte. Tony und ich startet von etwas weiter hinten, vielleicht vom Ende 1/3 des Startblocks.
Die reizvolle Tour durchs schöne Erzgebirge führte uns über Bärenstein (887m), Pöhlberg (832m), Scheibenberg (806m) zum Fichtelberg (1.214m).
Bei mir lief es anfänglich sehr gut. Die Sonne kam immer mehr heraus. Die Außentemperatur stieg stetig. Kraft und Ausdauer war da, sodass ich annähernd das Hinterrad von Tony halten konnte, ohne es zu übertreiben. Am ersten Berg entledigte ich mich meiner Sachen und fuhr in Kurz, Kurz und Windweste weiter. Meine Sachen übergab ich vor Ort einem Helfer, da ich sie nicht mitschleppend wollte. Als bald ließ ich dann auch den Pöhlberg hinter mir. Der Abstand zu Tony hatte sich nur marginal vergrößert. Laut Helfer lag ich zu diesem Zeitpunkt auf Position 87.
Auf der Abfahrt vom Scheibenberg hatte ich dann einen Kettenproblem. Vermutlich aufgrund eines Steinschlages hatte sich meine Kette von meinem Umwerferrolle weg, hinaus aus dem Käfig, befördert. Nach 5 Minuten war die Kette wieder drauf, der Käfig zurecht gebogen und konnte es weitergehen. Das Resultat war, dass ich laut einem weiteren Helfer nun auf Position 125 lag und überdies meine Schaltwerk beliebig hin und her schaltete. Mit einem runden Trittverhalten war es vorbei.
Schließlich merkte ich am Anstieg zum Fichtelberg, dass die Kraft nachlies und die Oberschenkel zugingen. Hatte ich es am Anfang doch übertrieben? Jedenfalls ging ich es von da an ruhiger an. Wohl wissend, dass der Anstieg hoch zum Fichtelberg noch sehr lang wird.
Obendrein fing es letztlich noch an zu regnen auf den letzten 10-15 Kilometern. Die Temperatur viel schlagartig auf 5 Grad. Meine Muskeln machten sofort dicht. Hätte ich doch nur nicht meine Sachen vorhin abgegeben. Mein Kreislauf kämpfte gegen die Kälte und verzehrte meine letzte Energiereserven, die ich eigentlich für den Anstieg gebrauchen konnte. Zu diesem Zeitpunkt lief bei mir nichts mehr.
Ich quälte mich Meter für Meter den Berg hinauf. Vereinzelt überholten mich Fahrer. Diese Schmerzen!  Mein Kopf wurde immer leerer und ich apather. Vor mir und hinter mir war lange niemand und ich viel in ein tiefes Loch. Aus diesem ich durch einen anderen Fahrer 3-4 Kilometer vor dem Ziel heraus gerißen wurde. Auch die nun zahlreicher werdenden Zuschauer am Rand brachten neue Energie, sodass ich mit einer Zeit von 4:41:18 sehr erschöpft und arg durchgefroren, aber dennoch glücklich das Ziel erreichte.
Christian und Tony kamen mit 04:08:25 bzw. 04:15:38 ins Ziel. Leider gibt es keine Aussage zur Position. Aber Christan müsste bei Position 50, Tony bei 60 und ich bei 150 von 600 gelandet sein.
Summa Summarum war es trotz der Leiden ein schöner Sonntag. Ein Lob geht an den Veranstalter und Zuschauer für die riesig gute Stimmung am Wegesrand.
 
Entschuldigt, dass es keine Fotos gibt. Aber mir war einfach zu kalt. Dafür gibt es hier ein Video auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=O_BY5y6yg44
Quelle Titelbild: Fichtelberg – mountain CC BY-SA 3.0 – Pano_keilberg_fichtelberg.jpg: photographed by Rafael Brix (SehLax) on 19/06/2005 derivative work: Bulwersator (talk) – Diese Datei wurde von diesen Werken abgeleitet:

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