19. EBM Seiffen 2011 – Ein schlammiges Fest im Erzgebirge

Der Erzgebirgs-Klassiker in Seiffen gehört für uns immer zu den Höhepunkten des Wettkampfjahres. Und auch bei der 19. Ausgabe standen erneut 11 Fahrer vom RC Dresden verteilt über alle drei Strecken am Start oder als Betreuer an der Alp de Wettin. Danke Mathias! Das Wetter war am Start angenehm warm mit 20°C, sollte dann aber noch typisch erzgebirgische regnerisch werden. Die Strecke war dann speziell in der zweiten Runde immer schwieriger zu fahren. Aber die meisten von uns hatten trotzdem ihren Spaß daran. Für den RC waren am Start:
Short 40km: Arndt W., Martin S., Thomas H., Georg Z.
Middle 70km: Kai G., Mathias M., Frank W.
Long 100km: Thomas K., Christian K., Eric A., Ronald A.
Für einige Fahrer sprangen ganz ordentliche Platzierungen heraus, jedoch konnten wir keine Siegerehrung besetzen. Die Konkurrenz war wirklich zahlreich am Start und sehr gut drauf. Anschließend noch ein paar Stimmen unserer Fahrer zum individuellen Rennverlauf:
Arndts Bericht zu seinem Rennen auf der Short-Distanz (40km):
„Die Startphase samt Einführungsrunde, erste Alp de Wetting-Passage und den ersten Abschnitt bis in den Wald lief es sehr gut für mich. Ich hielt mich in der Spitze auf und hatte zu Beginn des Waldes noch Sichtkontakt. Doch im Wald angekommen war der Ofen aus für mich und ich stand förmlich an den Anstiegen. Ich hatte einfach keine Kraft mehr und Fahrer um Fahrer überholten mich in einem gefühlten Affentempo. Meine Moral war echt am Ende und ich ließ mich mehr oder weniger durchreichen. Nach ca. 1h Renndauer fing ich mich wieder und hatte wieder ein gutes Race-Gefühl und Zug auf der Kette. Es konnte wieder losgehen und es machte wieder Spaß endlich „aktiv“ im Rennen zu sein. Ich konnte an den Anstiegen wieder Fahrer einholen und ein bisschen Zeit gut machen. Jedoch hatte ich zu Beginn so viel verloren, dass nicht mehr viel nach vorne zu machen war. Die ruppige letzte Abfahrt auf den umgepflügten Wegen machte auch keinen Spaß mehr und ich hielt mich eher zurück um nicht an irgendeiner rutschigen Stelle zu stürzen. Letztendlich muss ich mit dem 10. Gesamtplatz zufrieden sein. Trotzdem hat es wieder riesen Spaß gemacht bei so einer großen Veranstaltung teilzunehmen und die Performance der Spitzenfahrer zu bestaunen. Bei mir fehlt es wohl noch ein bisschen die Wettkampfhärte. Aber daran werde ich in der nächsten Zeit arbeiten und hoffe in den kommenden Rennen mal zu schlagen zu können.“
Kai absolvierte in Seiffen sein absolutes Heimrennen und nahm die 70km unter die Stollen. Hier ist sein Bericht zum Rennverlauf:
„Vom Start weg lief alles nach Plan, schön zur Einführungsrunde in der ersten Gruppe verstecken und dann mit Vollgas in die Strecke. An Pos. 11 die erste Abfahrt runter und ich wusste heute geht was. Doch dann blieb die Kette auf dem großen Blatt und ich musste den ersten Anstieg unter Volllast hochgehen, was meine Oberschenkel anschliessend mit Streik quittierten. In diese kurzen Phase gingen ganze 15 Plätze verloren. Nachdem ich mich mit ziemlichem Aufwand bis Ende der ersten Runde wieder auf 16 vorgearbeitet hatte kam dann wieder ein Rückschlag und ich hatte mit Schmerzen im Rippenbogen zu kämpfen, die ich bisher nur aus meiner Laufmarathon-Zeit kannte. Da musste ich dann meist aufgeben, das kam aber hier beim Heimrennen nicht in Frage. Also etwas Gas raus, ruhig atmen und nach dem kurzen Wurzeltrail im Seiffener Grund lief dann plötzlich alles nach Plan. Dort lag ich wieder auf 20 und endlich lief mein Diesel ohne stottern bis ins Ziel mit Vollgas. Den letzten 70er holte ich dann noch kurz vorm Festplatz und dann reichte die Zeit noch mir den Schnuller meines 8 Wochen alten Sohnes genüsslich in den verdreckten Mund zu stopfen und auf 13 zu finishen.“

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