Wie bereits in meinem vergangenen Beitrag angekündigt, folgt nun der Bericht zu meiner diesjährigen Alpenüberquerung. Leider liegt sie schon wieder einige Wochen zurück. Damit ihr möglichst mit uns mitfühlen könnt, versuche ich eine Art Bildbericht. Zu jedem Abschnitt folgt möglichst ein Bild, welches die Situation visualisiert.
Christoffer, Alex, dessen Vater Steffen und ich sind am 02.06. morgens mit dem Pkw nach Zwickau gefahren. Denn von da aus startete der Reisebus der Firma Leistner Reisen.
Bei einem kurzen Schwätzchen nahmen wir erste Tuchfühlung mit den anderen Teilnehmern auf. Alex und Steffen kannten einige von ihnen bereits aus dem letzten Jahr. Natürlich wurde auch die Form der andern abgeklopft. Immer schön auf definierte Waden und auf hervortretende Adern an Armen und Beinen achten. Und natürlich bei der eigenen Form immer schön untertreiben, à la: „Ich habe dieses Jahr kaum trainieren können. Mal schauen wie es läuft…“
Ein kurzes Gruppenbild und schon ging es los.
Nach einer sehr angenehmen Nacht war es am Morgen dann soweit. Allgemeine Unruhe machte sich breit. Hier und da wurde noch etwas benötigt: Sonnencreme, Luftpumpen, Flaschen, Fahrradcomputer, die bereits in der Tasche verpackt waren usw. Die Nervosität war zu spüren. Doch alle haben schließlich alles gefunden und nach einem erneuten Gruppenbild rollten wir los. Spätestens hier konnte keiner mehr verstecken, was er in der ersten Jahreshälfte getrieben hat.
Die erste Etappe führte uns von Bad Wiessee nach Matrei am Brenner. Auf den ersten Kilometern starteten wir sehr ambitioniert, sodass sich unsere 22 Mann starke Gruppe früh teilte. Obwohl es stetig leicht bergan ging, wagte ich noch nicht von Bergen zu sprechen. Christoffer und ich stellten gar eine große Ähnlichkeit zu unserer Trainingsstrecke nach Altenberg fest. Nicht nur das Profil auch ein Ort erinnerte uns daran. So durchquerten wir bereits früh am Tag Glashütte.
Nach ca. 80 Kilometern, auf denen wir noch immer keinem richtigen Berg begegnet sind, war zunächst Mittagspause angesagt. Bis dahin hatte ich mir mehr (Berge) versprochen. Den riesigen, extrem leckeren Chicken-Burger zum Preis von 7,50€ haben wir uns trotzdem gegönnt.
Auch nach dem Mittag ging es vorerst entspannt, d.h. flach, weiter, wie man noch gut an den Gesichtern und dem Mitteilungsbedürfnis Christoffers erkennen kann.
Von Zeit zu Zeit verabredeten wir uns mit unserem Bus, der die Strecke, sofern möglich, hinter uns oder weitgehend parallel zurückgelegt hat. Für die von uns, die keine größeren Wehwehchen hatten, hieß es dann meist: Fotopause!
Dann. Endlich! Eine erste Rampe. Dank einer kleinen Umleitung ging es direkt mal 14% bergan. Aber länger als die Berge hier bei uns war die auch nicht. Der Anstieg war zwar noch lange nicht zu Ende, aber er sollte die 7% auch nicht noch einmal übersteigen. Hier machte sich das Training bezahlt.
Während ich versuchte mit meinem iPhone die Aussicht einzufangen (und vielleicht die ein oder andere Nachricht der Freundin zu lesen *Scherz*), sah es hurz darauf hinter mir so aus.
Christoffer zeigte bereits vom ersten Tag an, dass in ihm ein Radfahrer verloren gegangen ist. Trotz seines (tatsächlich) mickrigen Trainingsumfangs im Vorfeld, bezwungen wir gemeinsam den ersten Berg der Tour.
Die restliche Strecke bis zum Hotel führte mehr oder weniger am Hang entlang, mal etwas hoch, dann wieder runter bis zum im Tal gelegenen Hotel. Dort angekommen, hatte ich ca. 110km auf der Uhr. Um mich noch etwas auszupowern, machte ich allein noch einmal kehrt und fuhr die Strecke 10 km im vollen Tempo zurück und wieder bis zum Hotel.
Fortsetzung folgt…