Ein verregneter 27. April in Dresden – der perfekte Tag ein 29er zu testen. Die Erwartungen waren groß, da der Hype um diese Räder immer größer wird.
Als 1,97 m hoch gewachsener soll das ja mit der anderen Geometrie auch ganz besonders toll sein. Der größere Radstand und die Trägheit des Rades wird als Laufruhe geschönt – und und und. Lesestoff und Meinungen über den neuen Standard gibt es genug.
Das reicht mir nicht. Eigene Erfahrung müssen her. Und eine Runde auf dem Hof vom Radladen ist dafür aber denkbar ungünstig.
Geordert wurde für mich ein Flash29 Carbon 1 in der Größe L. Die Oberrohre bei Cannondale sind recht lang, so dass ich nur Angst haben musste, dass die Sattelstütze nicht weit genug ausgezogen werden konnte. Es hat aber alles gepaßt – Das Rad konnte gut auf mich eingestellt werden.
Fahreraufstellung im Store und kurze Lagebesprechung. Mit von der Partie waren überwiegend Tourenfahrer, was sich schnell am Berg und in der Grundausdauer bemerkbar machte. War aber nicht so schlimm – bin ich eben manche Berge zweimal hochgefahren.
Zum Fahreindruck:
Kurz und knapp das Rad war gut. (Für knapp 5500 Euro sollte es das auch) Persönlich habe ich das oft beschriebene trägere Abrollverhalten der Laufräder nicht feststellen können. Vielleicht lag das aber auch an den sicherlich leichten Reynolds Carbon Laufrädern. Das fahren hat echt Spaß gemacht, jedoch habe ich in keiner Situation eine deutliche Verbesserung gegenüber meines 26er gespürt. Einzig in der Ebene auf Asphalt rollte es etwas besser und gefühlt schneller. Der breite Lenker und die fehlenden Hörnchen fand ich jedoch die gesamte Tour über störend.
Wir sind überwiegend Feld- und Wiesenwege, sowie hier und da mal einen kleinen Singletrail gefahren. Entweder bin ich zu doof oder unsensibel, denn auch hier merkte ich kaum einen Unterschied oder gar eine Verbesserung.
Der Umstieg auf mein 26er nach den 2,5h Fahrzeit war jedoch enorm. Mein schmaler 560mm Lenker mit Hörnchen kam mir mit einmal wie ein Rennradlenker vor. Ich bin hinterher selbst nochmal 2,5h mit meinem Rad gefahren (nachdem ich das eine oder andere noch angepasst hatte) und fühlte mich gleich wie zu Hause.
Das Thema 29er hat sich damit für mich erstmal erledigt. Müsste ich mir ein komplett neues Rad kaufen, wäre die Entscheidung schwer, aber so hat sich bei mir kein WOW-Effekt eingestellt, dass ich die doch recht enormen Umbaukosten (wenn man wie ich gerne Namhaftes, leichtes Material fährt) antun möchte.
Ich hab am Cannondale aber trotzdem Maß genommen und hier und da meine Sitzposition am 26er optimiert. Man glaubt gar nicht wie gut das tut, mal ein anderes Konzept zu fahren und nicht eingeschliffen auf einer alten, evt. unergonomischen Sitzposition verharrt.
Also: Mitreden kann wirklich nur der, der eigene Erfahrungen gemacht hat.
Vielen Dank an unseren Tourguide Uwe und das restliche Team von Bike24. Hat Spaß gemacht und ich habe mal wieder neue Wege kennen gelernt.
Ich wünsche allen viel Spaß mit Ihren Rädern – egal ob klein oder groß!
Stefan
Bilder sind (C) Bike24 und bei Bedarf auf Facebook zu bestaunen.
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