Alles begann ganz relaxt am Freitagnachmittag bei Ronald vor der Haustür. Alle fröhlich, alle happy, mit einem Plan erst zu Mc Donalds und dann nach Polen, zu diesem einen Berg, der sich im Volksmund Schneekoppe nennt. Nach einem deftigen Big Bacon Jalapeno ging es dann auch schon auf die Autobahn. Die Fahrt war sehr entspannt, das war ja klar, denn die Mägen voll und die Taschen auch. In Karpacz angekommen, mussten wir nach einer erstaunlich kurzen Suche nach der Pension den ersten Tiefschlag einstecken. Aber eigentlich war nur Ronald schuld, denn er hatte nicht wie das unser polnischer Gastgeber gerne gehabt hätte, die Buchungsbestätigung doppelt und dreifach bestätigt. Aber zum Glück gab es den freundlichen Nachbarn Eminem, der wie der Zufall es will, natürlich gleich um die Ecke ebenfalls eine Unterkunft besaß.
Eminem’s Haus war zwar nicht ganz so schick wie das andere, aber er war dafür wesentlich lockerer. Was man halt dann auch am Haus und den Betten sah. Egal- eingecheckt, die Fahrräder ins Bett gebracht, damit die Erwachsene was essen gehen konnten. Nach 5 min Suche haben wir auch gleich eines, auf den ersten Blick uriges Lokal gefunden, bei dem nicht nur die Speisekarte einen deutschen Untertext hatte, sondern auch die Preise. Nach drei Schaschlik, einmal Buchweizengrütze, Gulasch und 6 Bier war jeder für sich satt. Als die Rechnung kam umso mehr, obwohl diese auf den ersten Blick nicht mal schlecht aussah, 200 Zloty für 6man sind bei einem Wechselkurs von 1:3,93, schon OK. Doch der Gastgeber hat das Prinzip der Marktwirtschaft verstanden, denn bei ihm war der Kurs nicht 1:3,93 sonder 1:3, ohne Diskussion! Ja und dann waren wir auch schon bei 67 EUR statt 50 EUR. Doppelt satt rückten wir mit einer passend beglichenen Rechnung ab. Als Ausdauersportler weiß man ja nach dem Essen kann man eh nicht schlafen, das hieß für uns: Karpacz, Touristen Hochburg, Disco?
Logisch, dass erste bunt beleuchtete Haus wurde angesteuert und ohne zu zucken rein in die gute Stube. Doch zu unserem Schrecken sah es wirklich aus wie eine rustikale Stube in welcher die gut betuchte Karpatczer Jugend eine Privatparty feierte. Also wieder raus! Nach weiteren 5 min Irrfahrt, das nächste Dancing- Lokal. Kurz über den Strommasten ins Fenster geschaut. Fazit: ja da zappeln Leute drin. 15 Euro Eintritt für 6 Mann und 7 polnische Gäste, die zu schlecht auf polnisch gecoverter 90er Jahre Popmusik tanzten und mitsangen, womit der Besuch auch schon beendet war.
Wieder zurück im “Hotel” beschlossen wir, den Abend mit einem Bier abzuschließen und ausklingen zu lassen, doch es sollte anders kommen. Andreas, Ronald, Alex und Eminem der uns zum Spätshop begleitete, fuhren los um 6 Lech zu holen. Ungelogen 5 Meter vor dem Shop hielt uns die polnische Polizei an, Führerschein, Ausweis, nein. Das hieß alles ausräumen und schön filzen lassen, die Polizei hatte auch einen schlechten Tag und durchsuchte sogar Ronalds lecker benutzten Taschentücher. Da Andreas und Alex nichts und nur Ronald und Eminem etwas hatten um sich auszuweisen, übersetzte uns Eminem, dass wir 1250 Zloty zahlen sollten, HALLO?, das sind 320 Euro! Nachdem Eminem den sehr entspannten Politzisten erklärt hatte, dass wir alles in der Pension hatten, fuhren wir in Polizei -Eskorte auch dorthin. 15min später in der Kälte und nun mit allen Ausweisen, wollte der Polizist uns einen Deal vorschlagen 200 Zloty, OK? Schwarz? Es vergangen wieder 5min. Eminem und der Polizist unterhielten sich auf polnisch und plötzlich drehte der Kollege im Auto um machte das Blaulicht an und zog ab. Eminem erklärte uns, dass der eine Polizist ein Freund seines Schwiegervaters ist. Schluss endlich doch noch zum Bier gekommen, werteten wir das ganz noch aus und gingen zu Bett.
Am nächsten Morgen, bei Traumwetter ging es nun endlich los. Nach einem polnischen Frühstück, starteten wir pünktlich um 10 Uhr an der Seilbahnstation mit hunderten Wandertouristen durch. 27 Zloty Maut bei einem crazy Förster bezahlt und rein in den 13km und 1200 hundert Meter langen Anstieg. Nach 1,5h im Schnee auf der Schneekoppe angekommen, genossen wir wie schon die ganze Auffahrt hoch einen unglaublichen Ausblick über das Riesengebirge. Ronald eine heiße Schokolade und Alex Rösch die wahrscheinlich 5. Zigarette. Nach etwas Bammel vor dem Förster, beschlossen wir die östliche Abfahrt zu nehmen. Erst der Platten von Ronald ließ uns mal wieder eine Pause einlegen und feststellen, dass er auch noch einen defekten Schlauch mitgenommen hat. Da dieses Problem schnell gelöst war, ging es auch schon weiter. Nach Andreas seinem wohl dritten oder vierten Sturz, Robert seiner kurzen polnischen Tanzchoreographie, Alex Rösch seiner achten Zigarette und dem zweiten Platten, kamen wir nun endlich wieder in Karpacz an. Unglaubliche 23km, 2,5h Fahrtzeit, 5h Reisezeit gönnten wir uns noch einen fantastischen Apfelstrudel, bevor wir die Reise wieder zurück nach Hause angetreten haben. Sodass wir pünktlich um19 Uhr zu Hause waren.