Der Donauradweg ist wohl doch nur ein Acker?

Frank ist auf seiner Reise jetzt in Rumänien angekommen. Am Ostersamstag hat er schließlich die Donau überquert, und sich dabei etwas über den Donau-Radweg gewundert. Aber lest selbst.

Inzwischen habe ich fast 1800 km hinter mir und habe bei Silistra die Donau überquert. Nach Sliven hatte ich mit 119 km und 940 m Passhöhe den bisher längsten und höchsten Tagesabschnitt. Ich wollte unbedingt bis Velika Tarnovo kommen. Hier habe ich mir ein „Luxushotel“ für zwei Tage gegönnt. Die Preise sind hier sehr niedrig: Für 40 € pro Nacht waren Frühstück, Swimmingpool und Sauna inklusive. Die Zimmer waren großzügig eingerichtet.

Veliko Tornovo wird als Kulturhauptstadt bezeichnet und ist wohl die schönste Stadt in Bulgarien. Es wird auch „Toledo Bulgariens“ genannt. Ich habe dort einen Kulturtag eingeschoben. Allerdings waren die letzten 7 km auf der Transitstraße Sofia-Varna wegen des vielen Verkehrs (insbesondere der LKW) kein Vergnügen. Velika Tarnovo war bis 1393 Hauptstadt von Bulgarien, was zu dieser Zeit das größte Land auf dem Balkan war. Danach war es fast 500 Jahre türkisch. Erst 1878/79 konnte sich Bulgarien mit Hilfe von Russland befreien.

Am 1. April bin ich dann in Richtung Rumänien aufgebrochen und habe zwischendurch zwei Mal im Zelt übernachtet. Die Fahrt bis Tutrakan war unspektakulär. In Tutrakan wollte ich eigentlich mit der Fähre nach Rumänien übersetzen, doch den auf der „Reise Know How“-Karte eingezeichneten Grenzübergang gab es nicht. Zum Glück hatte ich noch ein paar Lewa, um etwas zu Essen zu kaufen. So habe ich dann noch eine Kostprobe vom Donauradweg bekommen, der auch bis zu meinem Zeltplatz gut zu fahren war. Am darauffolgenden Tag bin ich dann noch ein paar Kilometer auf dem Donauradweg gefahren, der auch als Radweg ausgeschildert ist und auf meiner Garminkarte von openmtb.org so eingezeichnet ist. In der Realität hat dieses Stück aber nicht annähernd etwas mit einem Radweg zu tun: Streckenweise ist er eigentlich nur mit einem Traktor befahrbar! Zum Glück war es trocken und sonnig und ich hatte meist Rückenwind, so dass ich wenigstens durchgekommen bin. Wer sich also mit dem Gedanken trägt, mal den Donauradweg bis zur Mündung zu fahren, sollte sich das genau an sehen. Auf der MTB Karte wird er Danube Bike Trial genannt. Vielleicht ist das auch nicht als Donauradweg gedacht…

 

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